
Zakspeed
Dubios! Ein älterer Herr, ein Kinderwagen – und plötzlich stand die Tür offen…
Erstmal ein paar Bilder von außen, die Sonne scheint grade. Schon chic das kleine Zakspeed-Schlösschen. Der Verfall hält sich in Grenzen, die nebenliegenden Stallungen sind allerdings eher wild verwühlt – typisch für einen verlassenen Ort. In dem kleinen Wassergraben vorm Haus schwimmt eine Kinderpuppe, wer die wohl vermisst? Die weiße Fassade glänzt richtig in der Sonne, auf dem Rasen noch Tau, der kleine Brunnen – herrlich schön und ruhig.
Ein paar Minuten schauen wir uns alles von außen an und geniessen die Sonne, dann plötzlich ein Rascheln im Wald, rollende Reifen die etwas quitschen, Schritte. Spaziergänger?
Er sieht uns, reagiert aber nicht. Schiebt seinen Kinderwagen am Zakspeed vorbei, dreht eine Runde und geht wieder zurück in den Wald. Dann stellt er den Kinderwagen hinter einen Baum, ob das Kind wohl schläft? Ob überhaupt ein Kind drinnen liegt? Verdammt, er kommt zurück und jetzt spricht er uns bestimmt an. Doch er geht an uns vorbei und blickt nicht einmal zu uns herüber, lässt das Haus links liegen und verlässt den Ort in Richtung Hauptstraße – verrückt.
Und der Kinderwagen? Steht im Wald – allein.
Wir blicken uns fragend an, wenden uns dann aber schnell wieder dem Zakspeed zu. Es gibt einen Haupteingang, ziemlich verschlossen. Der zweite Eingang führt uns in einen Windfang, weiter nicht. Unaufgeräumt und wild liegt hier alles umher, hier gehts nicht weiter.
Wir hören Stimmen, von drinnen? – das kann doch nicht. Nur leise, dann verstummen sie. Oder kommen die von Außen? Hat der Kinderwagenmann etwa Verstärkung geholt? Hm, jetzt ist es ruhig. War da doch nichts? Ein bisschen mulmig wird uns jetzt, wir schauen uns an und warten draußen eine Weile, suchen vorsichtig nach einem anderen Einstieg. Vielleicht eines der Fenster an der Hofseite? Glück gehabt, eines lässt sich tatsächlich aufdrücken und wir huschen schnell rein. Auf dem Boden liegen Scherben von einem zuvor zerbrochenem Fensterglas, natürlich treten wir drauf, das Knacken hört man bestimmt im ganzen Gebäude – verdammt!
Es bleibt ruhig, nichts tut sich, für einen Moment warten wir ab, aber es bleibt ruhig, verdächtig ruhig. Wir wollen das Haus erkunden und gehen in den Flur zum Haupteingang und erstarren: die Tür steht offen und wir schauen uns fragend an!
Ein junger Mann mit einer Türklinke in der Hand lächelt uns an als ob er sagen wollte: Warum seit ihr denn nicht durch die Tür gekommen? Netter Kerl mit dem wir auf gebrochenem Englisch ins Gespräch kommen, er zeigt uns das Haus und die oberen Etagen. Im Dachgeschoss sind seine ‚Freunde‘, hier haben sie es sich gemütlich gemacht, oh man.
Dann sehen wir vom Balkon aus wieder den älteren Herrn wie er zu seinem Kinderwagen geht. Er holt ihn ab und verlässt das Gelände. Auch ein Freund sagt uns der nette Kerl und grinst. Ein Kind ist nicht im Kinderwagen, das können wir von hier oben deutlich sehen und sind beruhigt, dennoch verlassen wir mit einem immer noch komischen Gefühl das Gebäude, machen noch ein paar Aufnahmen, blicken noch einmal auf die schwimmende Kinderpuppe und verlassen das Gelände. Vermutlich Obdachlose die nicht ganz legal im Zakspeed Unterkunft gefunden haben, damit schließen wir unsere Gedanken ab.
Einige Wochen später lesen wir in einer Zeitung, dass es im Zakspeed gebrannt haben soll und sehen Bilder.
Brand im Dachboden, dort wo wir den morschen Balkon nur mit einem einzigen vorsichtigen Schritt betreten haben.
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