
Château Champignon
Als Château de la Miranda im neogotischen Stil 1866 gebaut nennt es sich heute Château de Noisy. Der hier benutzte Name und die etwas erfundene Geschichte basiert auf einem fast wahren Erlebnis.
In traumhafter Lage in den ardennischen Wäldern wurde das Schloss zuletzt als Heim oder Waldschule mit
zu der Zeit nicht unüblicher Konzentration auf Sport und Bewegung genutzt. Ursprünglich war es erbaut als Residenz für einen belgischen Grafen und seiner Familie aus dem gleichen Ort, diese lebten dort bis ca. 1960.
In dem Ferienwohnheim fanden bis zu 200 Kinder Platz und konnten sich auf den rundherum errichteten Spiel- und Fußballplätzen oder auch im Schwimmbecken austoben. Umfangreiche Versorgung durch eine Großküche im Keller sowie ausreichend Hygiene in sanitären Einrichtungen war ebenso gewährleistet wie frische Waldluft und schulische Klassenräume.
Irgendwann in den 90ern wurde das Schloss verlassen und seitdem von verschiedenen Geistern auf unterschiedlichste Art und Weise bewacht, leider aber nicht vor dem Verfall geschützt. Obwohl die Dächer der vielen kleinen Türmchen kaum Wasser eindringen lassen gibt es feuchte Stellen im Hauptaus, in einem Teil ist sogar ein Dachstuhl abgebrannt, im Pferdestall stürzte nahezu das gesamte Dach ein. Dennoch wirkt das Schloss auch heute noch imposant, wenn man durch den Wald kommt und es plötzlich vor einem auftaucht.
Der Weg führt aktuell über eine parkähnliche Anlage vorbei an Wiesen und Feldern auf denen Rinder, die sich später auf dem Rückweg als schwarze Schafe entpuppen, genüßlich in der Sonne weiden. Die in dem angrenzenden Waldstück befindliche Fasanenzucht muss ganz besondere Tierchen brüten, die von einer nicht bekannten Anzahl Ortsansässiger und Jäger beschützt werden. Ausgestattet mit Steinschlossgewehren und Bärenfallen wird scheinbar versucht die feindlichen Wesen fernzuhalten. Eine vierköpfige Gruppe älterer Damen, begleitet von einem mindestens genauso alten Herren, deutet mit ängstlichen Augen auf den wohl erfolgreich gelegten Kadaver eines Eindringlings hin, nur noch eine von Ihnen hält ihre Kamera verkrampft in der Hand.
Im satten grün der Bäume fühlt man sich der Natur verbunden und wohl, eine helle Lichtung und das Schloss baut sich majestätisch vor dem Besucher auf, die Nachmittagssonne blendet hinter dem großen Uhrenturm hervor, man ist geneigt kurz stehen zu bleiben um den Anblick zu genießen. Zwischen dem Rauschen des Waldes und dem aufgeregten Zwitschern der Vögel glaubt man Kinderstimmen zu hören. Ein ungestörter Rundgang um das märchenhafte Schloss vertieft den Eindruck und die Begeisterung, dennoch ist man beim Betreten des Inneren äußerst vorsichtig. Zerstörte Treppen, morsche Holzböden, Schimmel und Champignonbefall – es ist schade das Schloss von innen so zu sehen, daher nimmt man doch lieber den außen gewonnenen Eindruck mit nach Hause.
Unweit des Geländes wird an einer kleineren, rudimentär ausgestatteten Raststätte Prosecco und Milkyway angeboten, für ein die Eindrücke vertiefendes Gespräch bleibt leider keine Zeit mehr.
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